Was wäre, wenn die Geschichte anders erzählt würde, andere Aspekte als die von Männern geprägten Lebensdoktrinen weitergegeben, andere Fähigkeiten wahrgenommen und ins Zentrum gestellt würden?
Premiere: 31. Januar 2026
Weitere Vorstellungen: 4., 5., 6., 7., 8., 10., 11., 12., 13., 14. Februar 2026
jeweils um 19.30 Uhr in der Druckereihalle/Ackermannshof, Basel
Tickets können ab sofort via Eventfrog oder Mail kontakt@volksbuehne-basel.ch gekauft werden.
1. Februar 2026, 17 Uhr, Lesung und Gespräch mit der Protagonistin Ella (Gabriela Rollnik) und Autor Michael Weber
ELLA. Nichts haben, alles ändern.
in der Druckereihalle/Ackermannshof, Basel
Die Protagonistin ELLA, einst Mitglied der Bewegung 2. Juni, einer bewaffneten Gruppe aus den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in der BRD, blickt von 2022 aus auf ihre eigene Geschichte zurück. Während heute staatlich eine »Zeitenwende« verkündet wird, in der Krieg und Gewalt wieder normal werden, erinnert sie sich an eine andere Zeitenwende: An jene Zeit ab Mitte der sechziger Jahre, als international die alte Weltordnung aus Kolonialismus und Imperialismus ins Wanken geriet und auch in der BRD die Verkarstung der Nachkriegsjahre mit ihrer von Faschismus und Krieg sozialisierten Mehrheitsgesellschaft von einem großen Teil der Jugend aufgebrochen wurden; eine Zeit, in der sich ein Fenster der Geschichte zu öffnen schien, durch dessen Spalt man einen Blick in eine andere Zukunft richten konnte. Was passiert heute, wo dieses Fenster der Geschichte, zumindest in den alten Metropolen, wieder verschlossen scheint?
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9. Februar 2026, 19 Uhr, Lesung aus Ingrid Strobels
„Vermessene ZeitDer Wecker, der Knast und ich“
im Cheesmeyer, Sissach
Ingrid Strobel, 1952 – 2024, war Journalistin, Aktivistin, Buchautorin und Dokumentarfilmerin. Ohne Ihr unermüdliches Forschen, in Kontakt und Gespräch kommen mit den Überlebenden Frauen, die im Widerstand gegen den Nationalsozialismus tätig waren, wäre auch dieser Teil der weiblichen Geschichte ungehört geblieben.
Ihr Buch „Sag nie, du gehst den letzten Weg“, Frauen im bewaffneten Widerstand gegen Faschismus und deutsche Besatzung – gilt heute als Standardwerk und wurde von ihr in der Zeit ihrer Inhaftierung, welche sie in „Vermessene Zeit“ beschreibt, verfass. Aus ihren Leben und Werk erzählen und lesen Carmen Dalfogo und Anina Jendreyko.
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15. Februar 2026, 17 Uhr, Lesung und Gesang
Nitsa Gavriilidou – Frauen auf Makronisos
im Cheesmeyer, Sissach
Clémence Gabrielidis und Anina Jendreyko. Über das Leben und den Widerstand der Frauen auf Gefangeneninsel Makronissos / Griechenland.
Abertausende, die am Widerstand gegen die deutsche Wehrmacht in Griechenland teilgenommen hatten, wurden nach der Befreiung verfolgt und von einer Gefangeninsel zur nächsten geschleppt. Viele kamen ums Leben. Nitsa war auch unter ihnen – bis sie gemeinsam mit 5000 Frauen auf Makronissos landete. Ihr Buch ein Zeithistorischen Dokument
Den Füller zu ergreifen und ein Buch über Makronisos zu schreiben ist etwas Schwieriges, besonders, wenn du bereits achtundsiebzig Jahre alt bist. Ich habe mich dazu entschieden, weil ich in einer Zeitung einen Bericht las, bei dem es mir die Sprache verschlug. Da stand: «Auf Makronisos gab es während den Jahren, in denen die Insel als nationale Reformanstalt fungierte, keine Frauen (…).»
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1. März 2026, 17 Uhr, Mutige Frauen – Erinnern ins Jetzt
Aus dem Leben von Gertrud Woken, Clara Thalmann und anderen, Film-ausschnitte, Biografien, Texte mit dem Ensemble der Volksbühne Basel
im Cheesmeyer, Sissach
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19. April 2026, 17 Uhr, Rose Ausländer
Ein Abend der durch das Werk von Rose Ausländer führt
im Cheesmeyer, Sissach
Gedichte, Texte und Biografisches
Rose Ausländer (* 11. Mai 1901 in Czernowitz- Österreich/Ungarn; † 3.Januar 1988 in Düsseldorf) war eine aus der Bukowina stammende Lyrikerin. Sie lebte in Österreich-Ungarn, Rumänien, den USA, Österreich und Deutschland. Schreiben war für Rose Ausländer gleichbedeutend mit Leben und Überleben, in einem Leben, das geprägt war von Flucht, Exil, Heimatlosigkeit und Suche.
«Warum schreibe ich? Weil ich, meine Identität suchend, mit mir deutlicher spreche und dem wortlosen Bogen. Er spannt mich. Ich bin gespannt auf die Wörter, die zu mir kommen wollen. Ich rede mit ihnen zu mir, zu dir, rede dir zu, mich anzuhören.»